Estudio Sampere Cuenca

2017-11-06
Cuenca ist mit 300'000 Einwohnern die drittgrösste Stadt in Ecuador und wird wegen Ihrer Lage auf 2300 m.ü.M auch Hauptstadt des Hochlandes genannt. Man gelangt von Cuenca aus sehr schnell nach Guayaquil, nach Quito, an die Küste (ca. 3h) und an andere wunderschöne Orte wie Vilcabamba oder in den Nationalpark Cajas.



Ich blieb dreieinhalb Monate in Cuenca, wohnte bei einer Gastfamilie und besuchte an der Sprachschule Estudio Sampere den Intensivkurs. Dieser dauerte von 8:00 Uhr bis 11:00 und beinhaltete zwei Lektionen Grammatik mit anschliessend zwei Lektionen Konversation. Die Klassengrösse variierte von 1 bis maximal 7 Personen in einer Klasse. Nach einem intensiven Morgen blieb einem nachmittags schön viel Zeit für Ausflüge. Die Schule bot unter der Woche gemeinsame Museums-Besuche, Filmabende, Kochkurse, Tanzkurse und Essens-Degustationen an. An den Wochenenden standen grössere Exkursionen nach Ingapirca, in den Nationalpark Cajas, nach Quito usw. zur Auswahl. Falls man auf eigene Faust etwas unternehmen wollte, war die liebenswürdige Schulsekretärin bei der Planung von Ausflügen und Unternehmungen behilflich und stand jederzeit mit Rat und den besten Tipps  zur Verfügung.



Meine Gastfamilie lebte in einem grossen Haus in der Stadt. Ich hatte zwei Gastgeschwister und einen kleinen Gasthund, der für jede Aufmerksamkeit dankbar war. Meine Gastfamilie war mehr, als ich mir jemals erträumt hätte; alle meine Vorstellungen von südamerikanischer Lebensfreude und Herzlichkeit wurden von ihnen nicht erfüllt, sondern übertroffen. Eine gute Gastfamilie ist für einen Sprachaufenthalt sehr wichtig: ich lernte in der Gastfamilie ihren Alltag, ihre Traditionen, ihr Essen und vor allem die südamerikanische Lebensfreude und Herzlichkeit kennen. Gleich am ersten Abend meiner Ankunft gab es mit den sechs Geschwistern meines Gastvaters und deren Familien eine fiesta; sie hiessen mich willkommen und nahmen mich herzlich auf. Meinem Gastvater war es nicht entgangen, dass ich die mercados von Cuenca liebte. Er holte mich dann jeden Donnerstag von der Schule ab, um mit mir in einen mercado einkaufen zu gehen. Alle Schüler der Sprachschule waren, soweit mir bekannt war,  mit ihrer Gastfamilie zufrieden und glücklich. Zeigt man etwas Interesse am Familienleben, wird man auch herzlichst darin einbezogen.

Die Stadt Cuenca hat vieles zu bieten. Hinter den schönen Kolonialgebäuden verbergen sich spannende Museen und Galerien. In jedem Stadtviertel hat es wieder einen anderen mercado mit Lederwaren, Alpacapullovern und einheimischen Früchten, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren. In der Stadt gibt es ca. 50 Kirchen, die zu besuchen sich immer wieder lohnt. Strassenverkäufer bieten in den Gassen verschiedenste Waren und Nahrungsmittel feil wie Bananenchips, Ananasstücke, geschnittene Kokosnuss, Aloe-Vera-Säfte oder Fruchtspiesse. Ausserdem gibt es überall schöne Restaurants mit einheimischem und internationalem Essen, gemütliche Cafés mit ecuadorianischem Kaffee und etliche Bars und Salsatecas. Cuenca hat sich in meine Erinnerung eingeprägt als eine wunderschöne mir alles bietende Stadt voller Lebendigkeit und Lebensfreude, in der es jeden Tag wieder neues zu entdecken gibt.



Auch Sportliche kommen auf die Rechnung! Überall in der Stadt gibt es kleine Parks mit Rennbahnen, Geräten und gratis Tanzstunden; letztere werden vom Präsidenten organisiert und bezahlt, damit sich die Leute mehr bewegen in der Hoffnung, dass die Rate Übergewichtiger zurückgeht (Prävention auf ecuadorianisch). Das Sporttreiben in den Parks ist sehr sozial; ich fand nirgends so schnell einheimische Freunde, wie im Park beim Sport treiben. Nicht zu vergessen ist natürlich Salsa! Ein kleiner unspektakulärer Eingang in einem Seitensträsschen, eine Treppe nach unten und man ist in der Welt des Salsas. Egal ob man tanzen kann oder nicht:  man muss sich nur führen lassen – dann klappt es.

Cuenca ist wunderschön und die Menschen sind sehr lieb. Eigentlich kann man mit Cuenca nichts falsch machen. Das Klima ist super (immer eine Art Frühlingswetter) und im Vergleich zu anderen Städten Südamerikas ist Cuenca sehr sicher. Mit Cuenca verbinden mich schönste Erinnerungen und ich kann einen Aufenthalt in dieser Stadt nur wärmstens empfehlen!


  Cuenca3 Cuenca, Ecuador